Die Hypnose gilt als das älteste Werkzeug der Heilung. Man findet sie in den Tempeln des alten Griechenlands, in Stammesritualen, in der schamanischen Heilkunst und heutzutage auch beim Zahnarzt, im OP Saal oder bei einer Geburt. Trotz des großen "Mythos", der heute noch besteht, dass Hypnose ein unbewusster Zustand ist, in dem der Klient der Manipulation erliegt, handelt es sich um einen völlig natürlichen Zustand, der nichts damit zu tun hat, dass der Hypnotiseur die Psyche des Klienten manipuliert, während dieser geistig abwesend sind.
Hypnose ist kein unbewusster, passiver Prozess. Vielmehr ist Hypnose die Bezeichnung für einen Zustand, den jeder von uns tagtäglich erlebt, z.B. wenn wir Tag träumen, in ein Buch vertieft sind, bei der Meditation oder Yoga Nidra, beim Tanzen, beim Hören von Musik, beim fernsehen usw. Wir sind in einem anderen geistigen Zustand, wie im Alltagsbewusstsein (dem Verstand) und gleichzeitig genauso bewusst. Wie jeder aus eigener Erfahrung weiß, sind wir in all diesen Zuständen bei vollem Bewusstsein und können die Erfahrung jederzeit beenden. Zum Beispiel dann, wenn wir etwas anderes tun wollen, wie auf die Toilette oder ans Telefon gehen, legen wir das Buch beiseite und stehen auf.
In einer Hypnosesitzung nutzt man diesen ganz natürlich Zustand zum eigenen Vorteil. Denn, wie die Forschung mittlerweile wissenschaftlich belegt hat, ist das Bewusstsein im angenehmen Zustand der Hypnose besonders geeignet Veränderung hervorzubringen, Dinge zu verarbeiten und Gewohnheiten zum besseren zu verändern.
Während einer Sitzung sind Klient und HypnotistIn in ständigem Dialog. So kann man bewusst mit dem Unterbewusstsein arbeiten, welches 95% unserer Persönlichkeit ausmacht und viel weiser ist, als der Verstand. Es ist der Ort an dem unser Langzeichtgedächtnis gespeichert ist, unsere Emotionen wohnen, Selbstschutz, unsere Gewohnheiten und Glaubenssätze. Der Verstand, das normale Alltagsbewusstsein, entspricht somit lediglich zirka 5% unseres Selbst und ist daher auch nicht wirklich in der Lage, tiefgreifende Veränderungen einzuleiten.
Aus diesem Grund, ist es in der Hypnose möglich, in einer Sitzung Dinge zu bewirken, wofür andere Therapien Jahre brauchen, wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören, Menschen von Stottern oder Asthma zu befreien, Panikattacken aufzulösen usw.
Wie bei jeder anderen therapeutischen Methode gibt es keine Garantie für eine erfolgreiche Behandlung, und sie funktioniert nicht bei allen Menschen gleich. Die Wirksamkeit der Hypnose hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich auf den Prozess einzulassen.
Zudem unterscheiden sich die Erfahrungen einzelner Personen während der Hypnose. Manche berichten über aussergewöhnlich entspannte Zustände während andere lediglich ein Gefühl von ruhiger Konzentration beschreiben. Der Prozess und die spezifischen Techniken variieren ebenfalls je nach den behandlungsbedürftigen Symptomen und Zielen der Person.
Siehe auch folgenden Beitrag zur Hypnose von Schweizer Fernsehen:
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